Metelen – Bauprojekt im Ortskern – Großprojekt im Herzen des Ortes

Metelen – Gleich vier Projekte auf nur einer Fläche stellten jetzt Investoren dem Hauptausschuss vor: Eine Senioren-Pflegeheim, eine Tagespflegeeinrichtung, acht Bauplätze und die Erweiterung des K+K-Marktes. Realisiert werden soll dies auf der Fläche zwischen Neutor und Kattenkolk. Von Dieter Huge sive Huwe

Mittwoch, 29.11.2017, 06:11 Uhr
Sie machen gemeinsame Sache: (v.r.) Matthias Niesing (Grünewald & Niesing Immobilien) und Andreas Berger (K+K) sowie Michael Heilen und Heinz-Gerd Feseker von der La Vida Projekt GmbH.
Sie machen gemeinsame Sache: (v.r.) Matthias Niesing (Grünewald & Niesing Immobilien) und Andreas Beckers (K+K) sowie Michael Heilen und Heinz-Gerd Feseker von der La Vida Projekt GmbH. Foto: Dieter Huge sive Huwe

Es könnte das größte Investitionsprojekt in Metelens Ortsmitte seit Jahren werden – das, was fünf Herren am Montagabend im Hauptausschuss der Gemeinde vorstellten. Überschlägig zehn Millionen Euro nehmen vier Partner in die Hand, um den Bereich zwischen dem Busbahnhof und dem Kattenkolk zu bebauen – und zwar mit vier Projekten auf einen Streich.

Auf der noch grünen Wiese zwischen Neutor und Kattenkolk, Wallweg und alter Bahnstrecke sollen ein Seniorenpflegezentrum, eine Tagespflegeeinrichtung und ein kleines Baugebiet entstehen. Viertes Teil im Investitions-Puzzle ist eine Erweiterung des bestehenden K+K-Marktes. Allein für das Pflegeheim sollen acht Millionen Euro investiert werden.

Vier Partner hatten sich im Vorfeld gefunden. Die Grünewald & Niesing GmbH bringt ihr Know-How im Immobiliensektor ein. Die La Vida Projekt GmbH ist weit über die Region hinaus bekannt für ihre Seniorenwohn- und pflegeeinrichtungen. In Metelen investierte sie bereits in die Wohnanlage Metelener Heide an der Wettrin­gener Straße. Der Pflegedienst Leusbrock, der die Tagespflegeeinrichtung betreuen will, ist mit seinen ambulanten Diensten für Alte und Kranke in Metelen und in den Nachbarkommunen aktiv. Und schließlich nutzt auch K+K die Gelegenheit, um seinen Markt aufzuwerten.

Andreas Beckers ist bei dem Gronauer Supermarkt-Betreiber für die Expansion zuständig. Er erläuterte, dass der Markt auf der Nordseite erweitert werden soll. 350 zusätzliche Quadratmeter Verkaufsfläche und elf Stellplätze sollen hinzu kommen. Der Markt werde dann gut 1600 Quadratmeter groß sein, sagte Beckers auf Nachfrage und auch, dass Fenster in dem Anbau mehr Tageslicht in den Supermarkt bringen sollen. Die Fassade werde sich der aktuellen Gestaltung anpassen. Rund 800 000 Euro nimmt K+K für diese Erweiterung in die Hand.

Herzstück des Projekts zur innerörtlichen Nachverdichtung ist ein Seniorenzen­trum, das als stationäre Pflegeeinrichtung auf zweieinhalb Geschossen insgesamt 56 Plätze bekommen soll. Michael Heilen aus der Geschäftsführung von La Vida erläuterte, dass etwa acht Millionen Euro investiert würden und 55 Arbeitsplätze entstehen sollen. Vorgesehen sei ein Gebäude in Klinkerbauweise, das in optisch ähnlicher Architektur bereits im Objekt Metelener Heide realisiert wurde. „Der Bedarf ist da und der Bedarf wird steigen“, prognostizierte Heilen. 2800 Quadratmeter Nutzfläche sollen in dem Gebäude umgesetzt werden, die 56 Einzelzimmer der künftigen Bewohner werden separat an Investoren veräußert. La Vida trete dann als Pächter auf, so Berger zum Finanzierungskonzept.

Aus der Union kam die Nachfrage, wer denn die Menschen in der Pflegeeinrichtung ärztlich betreue. Hier gelte zunächst einmal die freie Arztwahl, sagte Siegfried Bergmann, dritter Referent aus den La-Vida-Reihen. Dass Hausärzte vor Ort sich hier einbringen können und es hierzu möglicherweise auch vertragliche Regelungen gebe, stellte er ebenfalls dar. La Vida sei sehr daran gelegen, dass das neue Haus „Bestandteil der Gemeinde“ werde.

Heinz-Gerd Feseker, der sich in der La-Vida-Geschäftsführung um die Projektplanung kümmert, erläuterte auf Nachfrage aus dem Ausschuss, dass die Einrichtung vom Neutor (Busbahnhof) her erschlossen werde. Die Zufahrt soll links vom Funkmast aus angelegt werden.

So wird auch das dritte Neubau-Objekt, eine Tagespflegeeinrichtung auf einem 1100 Quadratmeter großen Grundstück erreichbar sein. Das Gebäude, das nur grob skizziert in der Planung vorgestellt wurde, soll vom Pflegedienst Leusbrock betrieben werden und 15 Tagespflegeplätze bekommen. Gedacht ist auch an Wohnraum für Senioren in dem Haus.

Vierter Baustein schließlich ist die Restfläche der bisherigen Wiese in Richtung Kattenkolk. Hier wollen die Volksbank Ochtrup-Laer und der Immobilienservice Grünwald & Niesing ein kleines Baugebiet mit insgesamt acht Grundstücken entwickeln. Die Zufahrt zu den zwischen 364 und 500 Qua­dratmeter großen Flächen erfolgt vom Kattenkolk aus. Ein Wendehammer soll nicht gebaut werden, so Matthias Niesing auf Nachfrage. Er umriss auf Nachfrage auch grob, dass der Preis für den Quadratmeter Grund sich bei etwa 120 Euro einpendeln soll. Die Generation 50+ sei eine mögliche Zielgruppe für dieses Areal, da sie so nahe des Ortskerns mit seinem Versorgungsbereichen wohnen könne.

Im Ausschuss ließ man die Präsentation zunächst einmal sacken. André Kersten (CDU) merkte lediglich an, dass es grundsätzlich zu begrüßen sei, wenn der Bereich verdichtet würde. Bürgermeister Gregor Krabbe erläuterte, dass vor einer Realisierung nicht nur der Flächennutzungsplan geändert werden müsse – auch mit Blick auf die Erweiterung es K+K-Marktes – sondern auch mit dem Kreis Abstimmungsbedarf bestehe.

Der Bauausschuss der Gemeinde soll sich mit dem Thema in seiner nächsten Sitzung am 22. Januar (Montag) beschäftigen.
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